Ein meiner Meinung nach leidiges Thema ist es, dass man 2012 nach wie vor bei den meisten sog. Mobilfunkendgeräten an die Lust und Laune des Herstellers gebunden ist wenn man denn ein Software Update haben möchte.

Aktuell geht es mir hierbei vor allem um diese tollen neuen Smartphones, das sind Geräte welche viele persönliche Daten recht unsicher und ungeschützt abspeichern, und auch was Security insgesamt angeht eher schlecht dastehen.

Hier gibt es mehr oder weniger viele verschiedene Betriebssysteme, welche teilweise unterschiedliche Update Policies haben, oder eben nicht:

  • Bei iOS sorgt Apple dafür das jedes Endgerät, ggf. auch mit Funktionseinschränkungen, die neueste Version bekommt. Technische Limitierungen spielen hierbei natürlich auch eine für Apple nicht mehr überwindbare Hürde.
  • Beim Blackberry OS sieht es ähnlich aus, was bei einem mehr oder weniger reinen Business Produkt auch mindestens zu erwarten ist.
  • Bei Android sieht es da, wenn man die gesamte Produktpalette betrachtet, am schlimmsten aus: Jeder Hersteller kann wenn er möchte ein neues Release für die alten Geräte anpassen und ausrollen, muss dies aber nicht tun.
  • Bei Windows Phone 7 sieht es (noch) nicht ganz so schlimm wie bei Android aus, allerdings wird es Version 8 nicht für alle Geräte geben, dafür aber für das alte Release wohl eine Art Feature Pack - wenigstens etwas.

Woher kommen diese Unterschiede? Nun, das ist relativ einfach zu erklären: Im Grunde gibt es 2 verschiedene Betriebssystemklassen:

  1. Offene Systeme, dies wären Android und auch Windows Phone
  2. Geschlossene System, dies wären iOS und Blackberry OS
Und genau da liegt meiner Meinung nach auch das Problem: Ein Hersteller der eines der offenen Systeme verwendet kann nicht wirklich gut dazu gezwungen werden auch das neueste Update an die Endgeräte zu liefern. Es wäre schön wenn dies gemacht werden würde, aber es ist nicht möglich dieses (sinnvolle) verhalten zu erzwingen.

Hersteller welche geschlossene Systeme verwenden sind hier im Vorteil, denn die Produktpalette ist überschaubar klein, es ist sehr gut möglich vorab ausführliche Tests mit allen Endgeräten zu machen.

Ich unterschiedene in diesem Artikel die offenen von den geschlossenen Systemen nur in dem Punkt ob diese auch von jedem Hersteller verwendet werden könnten, oder ob dies nicht möglich ist, mit dem Quellcode hat dies ausnahmsweise mal nichts zu tun ;-)

Die Frage die sich nun stellt ist, wie kann Google (oder später auch Microsoft) das Problem möglichst effektiv lösen? Dazu fällt mir nur eine - mögliche - Lösung ein: Das Betriebssystem muss deutlich ausgemistet werden, zusätzlich müssen Paketquellen geschaffen werden, durch welche z.B. Google/Microsoft in der Lage ist kritische Sicherheitslücken oder Bugs am Hersteller vorbei zu fixen.

Doch genau diese Lösung dürfte gerade den Herstellern von Android Endgeräten ein Dorn im Auge sein: Zu gerne wird aus Gründen etwas am System verändert, wodurch ein durch den Entwickler erzwungenes Update zu unschönen Effekten bis hin zu Briefbeschwerern führen könnte.

Betrachtet man nicht den gesamten Markt, sondern vergleicht z.B. die iOS Endgeräte mit den Android Endgeräten von Google (die Nexus Dinger) wird das Bild leider nur unwesentlich besser: Die Mobilfunkprovider spielen nämlich auch gerne an den offenen Systemen rum, wer ein Nexus One bei Vodafone oder O² gekauft hat kennt das Spiel. Selbst wenn diese das nicht verbocken, auch Google hat nicht wirklich Lust die Endgeräte durchgehend mit Updates zu versorgen :-/

Doch wenn wir es mal von der pragmatischen Seite sehen: 95% der Käufer eines Smartphones ist es doch mittlerweile egal was drauf läuft oder wie alt es ist, es wird lediglich ein funktionierender Market, Browser und Apps für wichtige Dienste wie Twitter, Facebook, Mail & Co erwartet!