Ein wichtiges Thema in der IT, wenn nicht sogar das Kernthema überhaupt, sind ja Datensicherungen oder im neudeutsch Backups.

Das Problem mit der Datensicherung fängt schon bei der Wahl des Speichermediums an:

Disketten / ZIP
Eine endlich ausgestorbene Technik, heute sind die Probleme die Unzuverlässigkeit, Kapazität und vor allem die mangelnde Verfügbarkeit solcher Laufwerke. Eine Datensicherung auf diesen Medien ist also nichts was man in Betracht ziehen sollte.
CD / DVD / BluRay
Auch wenn man auf den ersten Blick denkt ein optisches Medium ist eine gute Idee, sollte man sich das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Hauptproblem ist das immer wieder mal Rohlinge verbrannt werden oder eine Lesbarkeit selbst nach 1-2 Wochen nicht gewährleistet ist. Die Qualität der Medien schwankt gewaltig und die Datenmenge welche man Gesichert bekommt ist, mit Ausnahme der BluRay, für heutige Verhältnisse viel zu klein.
USB Laufwerke
USB Laufwerke gibt es angefangen vom USB Stick bis hin zu mehreren Terabyte großen Festplatten in jeder Preisklasse. Nachteil ist hierbei das die Medien empfindlich auf Überspannung reagieren und ein Anschluss am PC auf Dauer nicht sinnvoll ist, da sonst gerne mal ein Blitz Daten und Datensicherung gleichzeitig hinrichtet. Nachteil dieser Technik ist das der USB Anschluss (von Version 3.0 mal abgesehen) viel zu langsam ist um große Datenmengen zügig zu kopieren. Auch belastet eine über USB angeschlossene Platte das System deutlich mehr als eine über SATA oder IDE angeschlossene Platte.
Festplatten im Wechselrahmen
Das oben genannte Problem mit der Geschwindigkeit kann man einfach mit Festplatten in einem Wechselrahmen umgehen, diese sind an die SATA Schnittstelle angeschlossen und können daher auch große Datenmengen schnell übertragen. Auch die eSATA Schnittstelle eignet sich hier prima, ist aber nicht immer verfügbar. Da es sich beim Datenträger um normale SATA Platte handelt ist, zumindest für die nächsten 4-5 Jahre eine Anschlussmöglichkeit in jedem Standard-PC vorhanden, über entsprechende Adapter auch an USB, FireWire oder eSATA.

Ignorieren wir, aus technischen Gründen, einfach mal die optischen Laufwerke so haben wir noch Festplatten über USB oder intern zur Auswahl. USB Sticks dürften für die meisten Anwendungen zu Teuer pro Gigabyte sein.

Jetzt haben wir noch ein Problem, das leider immer wieder Leute vergessen: Alles was mit dem Stromnetz verbunden ist, sei es direkt oder indirekt wird unter Umständen durch einen Blitzeinschlag zerstört. Selbst externe Platten die neben einer Leitung liegen können durch Induktionsspannungen zerstört werden. Eine Datenrettung für kleine Firmen oder Privatpersonen ist unbezahlbar, daher ist es wichtig wie man mit den Sicherungsmedien umgeht. Nachfolgend hierzu ein paar Tipps:

  1. Ein Datenträger der mit dem Rechner Verbunden ist (USB, eSATA, SATA, Strom, Netzwerk, ...) ist kein Sicherungsmedium da dies bei vielen Problemen mit zerstört wird. Auch ist ein löschen der Daten aus versehen möglich.
  2. Man hat immer mindestens 2 Backups seiner Daten, auf unterschiedlichen Datenträgern, welche nicht am selben Ort gelagert sind.
  3. Daten die nicht gesichert sind, sind auch nicht wichtig.
  4. Datensicherungen macht man immer automatisch, der Mensch vergisst Datensicherungen zu machen, nicht gesicherte Daten sind auch nicht wichtig.
  5. Vor großen Änderungen (Betriebssystem Installation, neues Dateisystem, ...) macht man immer vorher ein Backup.
  6. Sicherungsmedien werden regelmäßig geprüft, dies gilt für das Medium (SMART, badblocks, ...), das Dateisystem (fsck) und auch für die Nutzdaten.
  7. Das Datensicherungsprogramm sollte Dateien immer einzeln Komprimieren und/oder Verschlüsseln, nie alle Dateien auf einmal wie es z.B. tar macht. Das Problem ist das bei einem einzigen kaputten Bit schon das komplette Backup unbrauchbar sein kann. Moderne Backup Tools wie dar (kein Schreibfehler!) erledigen diesen Job richtig.
  8. Nicht nur die Daten, sondern auch die Rechte an den Daten sind oft wichtig, daher sollte das Backuparchiv oder Dateisystem die gleichen Rechte unterstützen wie das Quelldateisystem.

Ich selbst habe hierzu 2 SATA Festplatten in einem Wechselrahmen, jede Kalenderwoche werden diese Platten getauscht. Einmal täglich machen die PCs automatisch ein Backup auf diese Platte, die jeweils nicht eingebaute Platte wird in einem anderem Raum gelagert um zu vermeiden das alles an einem Ort ist. Die Platten werden durch ein Script auch jede Woche geprüft!

Nachteil dieser Lösung ist der Kostenaufwand im Vergleich zu einer USB Festplatte, Vorteil ist das ich nie mehr als eine Woche an Daten verliere. Außer ein Einbrecher würde kommen und mein Haus nach allen Laufwerken absuchen und mir alle Medien auf einmal klauen. Anderes Worst-Case Szenario das ich so nicht abdecke wäre ein Hausbrand, was jedoch hoffentlich nicht vorkommen wird.