In den letzten Jahren habe ich mir einen ganz bestimmten Workflow angeeignet, dieser ermöglicht es mir Dinge effizient zu tun, ohne viele Anpassungen an meinem Betriebssystem durchzuführen. Ich versuche wann immer möglich Standardsysteme zu verwenden, je weniger Anpassungen ich benötige um Arbeiten zu können, desto weniger Zeit brauche ich auf einem neuem System für meine Arbeit.
Aus diesem Grund nutze ich nur Desktop Umgebungen welche das Starten von Programmen, oder finden von Dateien, standardmäßig über die Windows Taste erledigen. Ich verweigere wann immer möglich also die Arbeit an einem Windows XP System, genauso vermeide ich auch Desktops bei welchen ich erst 10-20 Optionen Einstellen muss um dieses verhalten zu haben. Bei mir gibt es keine Startleisten, Docks oder diese furchtbaren Desktop Icons, all das muss bei mir die Suchfunktion auf der Windows Taste zuverlässig und schnell für mich erledigen. Ich möchte mich also nicht damit beschäftigen wo etwas ist, das ist Aufgabe vom Betriebssystem, denn auf der Shell gebe ich auch keine vollen Pfadangaben an, sondern starte ein Programm und es wird schon irgendwo in meinem Suchpfad vorkommen. Die Windows Taste hat so bei mir einen Sinn, ich mag die Taste, nur das Logo darauf finde ich etwas hässlich.
Durch den Verzicht auf großartige Anpassungen an meinem Desktop kann ich auf den Systemen ab Windows 7 und Linux mit installierter GNOME Shell direkt loslegen und muss mich um keinerlei Einstellungen kümmern, die Standardwerte vom Desktop sind vollkommen ausreichend. Windows benutze ich nur in der Firma, Privat sehe ich keinen Vorteil dieses Betriebssystems und vermeide Produkte aus dem Hause Microsoft nicht erst seit dem NSA Problem ;)
Oben angesprochene GNOME Shell ist aus mehreren Gründen mein Lieblingsdesktop, die funktionierende Suchfunktion ist für mich der Hauptvorteil, dazu kommt noch dass es nicht so viel Schnickschnack (Blingbling) gibt der mich stört oder keinen großen Mehrwert liefert. Die Shell verhält sich unauffällig, wenn ich keine Aktion der Shell ausführe sehe ich kaum was davon, der Fokus liegt also auf den Anwendungen und nicht auf einem Bunten Ding das sich um meine Anwendungen legt und meine Augen mit Farben beleidigt.
Unter Ubuntu komme ich auch mit Unity mittlerweile einigermaßen zurecht, für die vielen Farben sollte man Canonical aber verklagen, das grenzt meiner Meinung nach an versuchter Körperverletzung. Unity hat etwas von OSX übernommen was ich sinnvoll finde, und zwar ist die Menüleiste eines Programms nicht mehr im Fenster der Anwendung sondern global in einer einheitlichen Leiste am oberen Rand des Desktops. GNOME geht hier einen ähnlichen Weg und packt Funktionen die ich nicht ständig benötige in ein Anwendungsmenü das mir nicht ständig im Weg ist. Die meisten Dinge versuche ich über Shortcuts zu erledigen, das Menü benötige ich also nur sehr selten um eben selten genutzte Dinge zu finden.
Aber komplett auf Anpassungen kann ich nicht verzichten, bestimmte Dinge nehme ich also zwischen den verschiedenen Systemen mit, das wäre konkret meine Konfiguration von SSH, Mercurial und dem besten Editor der Welt (vim). Die Shell welche ich benutze ist mir relativ egal, ich vermeide aber die gute zsh da diese auf kaum einem System das ich verwende installiert ist, zusätzlich fehlen mir auch die Adminrechte. Ein persönliches Laster von mir ist Taskwarrior, das muss auf jedem System vorhanden sein welches ich produktiv nutzen möchte, selbst unter Windows wird dies durch die Installation von Cygwin (schlagt mich) erledigt. Gut das ich dieses geniale Tool nur auf Geräten benötige deren Admin ich bin.
Fassen wir das nochmal kurz zusammen:
- Ich bevorzuge Software so weit wie möglich in der Standardkonfiguration
- Ich hasse Farben, schon allein weil diese so extrem Bunt sind
- Ich hasse Dinge die Platz brauchen der keinen Zweck für mich erfüllt
- Ich liebe das Task Management Tool task
- Ich installiere Cygwin unter Windows
- Ich halte Bedienkonzepte wie die der GNOME Shell oder von Unity für effizienter als den kaputten Ansatz mit der Startleiste